Neubauten müssen erschwinglich bleiben

eingestellt von Matthias Brägas am 22. November 2017


„Auf den Wohnungsmärkten ist in absehbarer Zeit eine Entspannung wohl nicht in Sicht“, erwartet Richard Asshoff. Der Leiter des FinanzCenters Immobilien der Sparkasse Arnsberg-Sundern befürchtet sogar eher das Gegenteil. „Denn obwohl sich die Neubautätigkeit seit einiger Zeit belebt hat, wird immer noch viel zu wenig gebaut“, erklärt er. Da in Nordrhein-Westfalen die Zahl der zum Bau genehmigten Wohnungen im ersten Halbjahr um fast 17 Prozent zurückgegangen ist, sei sogar damit zu rechnen, dass im kommenden Jahr noch weniger gebaut werde.

Einer der Gründe dafür: Das Bauen wird immer teurer. „Trotz der anhaltend niedrigen Zinsen ist ein Eigenheim-Neubau für Normalverdiener immer schwerer zu stemmen“, betont Richard Asshoff. Steigende Baulandpreise und vor allem die immer schärferen Vorschriften würden die Kosten weiter nach oben treiben. „Da ist nun vor allem die Politik gefordert“, sagt der Immobilien-Spezialist. Denn nur wenn mehr gebaut und das Wohnungsangebot größer werde, könne sich die Lage auf den Wohnungsmärkten entspannen.

Daher sollte in Berlin und Düsseldorf auch darüber nachgedacht werden, wie der Wohnungsbau schnell und wirksam angekurbelt werden kann. „Auf meinem ‚Wunschzettel‘ stehen dafür eine Reihe von Maßnahmen und ganz oben eine Reform der Grunderwerbsteuer mit einem Freibetrag für den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum“, erklärt er. Im Koalitionsvertrag der NRW-Landesregierung sei bereits ein Freibetrag in Höhe von 250.000 Euro vorgesehen. Noch gezielter könnten Familien durch ein neues Baukindergeld oder die Neuauflage der Eigenheimzulage gefördert werden, die die Wohn-Riester-Förderung ergänzen. „Das trägt dazu bei, dass die eigenen vier Wände weiterhin erschwinglich bleiben“, so Richard Asshoff. Zudem müsse natürlich auch die Baukosten-Schraube zurückgedreht und zum Beispiel der Weg für effizientere Energiesparmaßnahmen freigemacht werden.

„Jede Wohnung, die neu gebaut wird, entlastet den Markt und hilft, den Miet- und Preisanstieg in den Griff zu bekommen“, ist der Immobilien-Spezialist überzeugt. Deshalb müsse alles getan werden, damit der Wohnungsbau auf Touren kommt.

Richard Asshoff
Leiter des FinanzCenters Immobilien
Tel. 02932 – 9100

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Kommentare


Bernd (Brötchen) Köhler schreibt am 28.08.2018 um 09:23 Uhr:

Man kann nicht alles auf die Politik abwälzen. Es wird auch Zeit, dass die Märkte reguliert werden. Ein Neubau ist für die Menschen nicht erschwinglich, aber zur Miete können sie auch nicht mehr Wohnen. Es wäre besser, würde man sich wieder darum kümmern, dass alle etwas vom Kuchen abbekommen können.