Gegen Stille im heimischen Garten

Gegen Stille im heimischen Garten

Brigitte und Friedhelm Richter aus Hachen machen mit ihren Insekten-Hotels (nicht nur) Wildbienen glücklich. „Es blüht überall zu wenig“, mahnt das Ehepaar

Es ist still geworden in vielen Gärten – kein Bienengesumm, kaum Vogelgezwitscher… Doch hinter dem Haus der Richters – hoch über Hachen gelegen – stellt sich die Situation ganz anders dar: „Wir machen uns Gedanken um die Natur“, haben Brigitte und Friedhelm Richter eine einfache Erklärung dafür, warum Flora und Fauna vor ihrer Haustür im wahrsten Sinne des Wortes „brummen“.

Einfach? Sicher nicht; denn die Natur ist ein komplexes Gebilde, genau wie die „Insekten-Hotels“, von denen Richters eine breite Palette auf ihrem Grundstück und in einem geräumigen Abstellraum vorhalten – womit wir beim Thema wären.

„Was ist, wenn es irgendwann keine Bienen mehr gibt?“, haben sich Brigitte und Friedhelm bereits vor mehr als 15 Jahren gefragt. „Damals haben wir begonnen, die Tierchen aufmerksam zu beobachten“, erinnert sich die rührige Hobby-Gärtnerin.

Vor allem von den winzigen Wildbienen war sie sofort fasziniert. Die Eheleute besorgten sich Fachliteratur, und der handwerklich geschickte Friedhelm startete mit dem Bau seiner ersten Insekten-Hotels. Weder Vorlagen noch Baupläne Vorlagen oder gar Baupläne gab und gibt es bis heute nicht, der Hachener „Hotel-Fachmann“ ist Autodidakt in Sachen Insekten-Behausungen.

Die nicht nur zweckmäßigen, sondern auch äußerst ansehnlichen „Gebäude“ entstehen zunächst im Kopf und dann in Holz. Unbehandelt muss es sein, möglichst hochwertig – und trocken. Naturmaterial wie Nussbaumstöcke oder Bambusstangen bilden das „Innenleben“, jedes Loch wird einzeln gebohrt, echte Fleißarbeit.

Für das riesige Hotel, welches im Moment noch im Werkraum auf seine Vollendung wartet, waren Hunderte Bohrungen nötig; in Kürze erhält der „Prachtbau“ einen Ehrenplatz  im eigenen Garten. Die kleineren Exemplare rundherum hingegen können noch erworben werden; so lange der Vorrat reicht – die Gesundheit erlaubt es Friedhelm Richter momentan nicht, Neubauten in Angriff zu nehmen. Heute wird er übrigens 83 Jahre; Glückwunsch!

Wichtig war und ist den Richters bis heute, dass ihre „Hotels“ funktionieren, den Wildbienen eine Zuflucht geben und so deren Fortbestand sichern. Darum sind beide auch in der Vergangenheit auf Festen und (Weihnachts-)märkten in der Umgebung präsent gewesen; haben Interessierten über ihre Sorge um die Natur berichtet; und erklärt, wie man auch als Laie einen Beitrag für deren Erhalt leistet. „Es blüht überall viel zu wenig“, sagt Brigitte (73), die in ihrem Garten komplett auf Chemie verzichtet: „Wir spritzen schon seit vielen Jahren kein Gift!“

Monokulturen in der Landwirtschaft, Steinplatten-Monotonie in (Vor-)gärten, all das trägt nicht dazu bei, künftige Generationen noch in den Genuss von Bienengesumm und Vogelgezwitscher kommen zu lassen. Mit ihren Insektenhotels setzen die Richters ein Zeichen gegen diese Entwicklung – Tiere, und Enkelkinder, sagen: „Danke!“

 

Karolin Stehling gewinnt das erste von vier „Zukunft pflanzen“-Starterpaketen

Unsere Zeitung hat, in Kooperation mit der Sparkasse Arnsberg/Sundern und den Bürgerstiftungen,

die Projektserie „Zukunft pflanzen“ gestartet. Wer sich mit seinem Garten am Wettbewerb „Zukunft pflanzen“ der Sparkasse beteiligen will, meldet sich per Mail: m.haselhorst@ westfalenpost.de. 4×500 Euro Preisgeld werden für nachhaltige Gartenprojekte vergeben. Die Bürgerstiftungen Arnsberg und Sundern fördern ökologische Gartenprojekte in Schulen, Kitas und Vereinen mit bis zu 250 Euro. Anträge mit Projektbeschreibungen: info@buergerstiftungarnsberg.de oder info@buergerstiftung-sundern.de

Unsere Zeitung verlost gemeinsam mit der Sparkasse vier „Zukunft pflanzen“-Starterpakete mit Samen und Zubehör. Wer diese gewinnen will, schickt uns eine Mail an die Adresse gewinnspielarnsberg@ westfalenpost.de. Die erste Gewinnerin ist Karolin Stehling (59755 Arnsberg).

Text und Foto: Westfalenpost T.Koch

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