Sparkassen haben in 2019 mehr Kundengeschäft gemacht, aber weniger daran verdient

Sparkassen haben in 2019 mehr Kundengeschäft gemacht, aber weniger daran verdient

Als „gutes Kundenjahr, aber mit weniger operativem Gewinn“ bezeichnete Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), das abgelaufene Geschäftsjahr der 378 Sparkassen in Deutschland. „Die Kunden bringen ihren Sparkassen großes Vertrauen entgegen und machen sie damit zum Finanzpartner Nummer eins in Deutschland. Wir sind mit rund 30 Prozent Marktführer bei der Kreditfinanzierung der Unternehmen und Selbständigen und mit 35,2 Prozent Marktführer bei der privaten Immobilienfinanzierung. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, den Erfolg im Markt auch in betriebswirtschaftlichen Gewinn umzumünzen“, so Schleweis.

Im Geschäftsjahr 2019 stieg die Bilanzsumme der 378 Sparkassen in Deutschland auf 1.300 Milliarden Euro. Das Kundenkreditgeschäft belief sich zum Jahresende auf 861,1 Milliarden Euro, 4,6 Prozent mehr als Ende 2018. Besonders groß waren der Bestandszuwachs bei Unternehmenskrediten. Sie stiegen um 5,7 Prozent auf 443,8 Milliarden Euro. Die Sparkassen haben an Unternehmen und Selbständige nochmal mehr Kredite ausgegeben als im Jahr davor. Die Kreditneuzusagen für diese Kunden sind um 4,1 Milliarden Euro auf 93,3 Milliarden Euro gestiegen.

Auch bei der privaten Wohnungsbaufinanzierung legten die Sparkassen nochmals zu. Von den 363,6 Milliarden Euro (+4,3 Prozent) der Kredite an Privatpersonen entfielen 321,2 Milliarden Euro auf den privaten Wohnungsbau. Das ist ein Bestandszuwachs von 5,9 Prozent. Dem liegt ein sehr dynamisches Neugeschäft zugrunde. Vom Neugeschäft der Kredite an Privatpersonen in Höhe von 69,9 Milliarden Euro entfielen 59 Milliarden EUR auf den privaten Wohnungsbau, das somit um 17,3 Prozent über dem Vorjahr lag.

Die Kundeneinlagen bei Sparkassen sind im Geschäftsjahr 2019 um 45,2 Milliarden Euro auf 995,4 Milliarden Euro angestiegen. Aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsniveaus haben dabei nur die kurzfristig verfügbaren Sichteinlagen zugelegt. Hier verzeichneten die Sparkassen ein Plus von 8,8 Prozent auf 664,6 Milliarden Euro. Das bedeutet auch, dass weite Teile der Bevölkerung und der Unternehmen über erhebliche liquide Mittel verfügen, um die aktuelle Krise abzupuffern.

Sparkassenkunden haben 2019 auch viel Geld in Wertpapiere investiert und netto 10,8 Milliarden Euro neu angelegt. Davon wurden 9,8 Milliarden Euro in Investmentfonds investiert. Der Gesamtumsatz im Kundenwertpapiergeschäft belief sich auf rund 111 Milliarden Euro, 5,3 Prozent mehr als 2018. 

Nimmt man alle Anlageformen zusammen – auch, das den Sparkassen zurechenbare Bauspargeschäft sowie das zurechenbare Lebensversicherungsgeschäft – legten Sparkassenkunden in 2019 58,8 Milliarden Euro direkt und indirekt bei ihrer Sparkasse neu an. Gegenüber dem Vorjahr sind dies 6,1 % mehr – auch dies ist ein neuer Rekordwert

Text: DSGV
Foto: DSV

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