Sparkassen im Hochsauerlandkreis schließen das Geschäftsjahr 2018 erfolgreich ab
Sind mit dem Geschäftszahlen für 2018 sehr zufrieden: Peter Vogt (Stadtsparkasse Schmallenberg), Norbert Runde (Sparkasse Arnsberg-Sundern), Peter Wagner (Sparkasse Hochsauerland) und Peter Schulte (Sparkasse Meschede-Eslohe)
Niedrigzinsen, steigende regulatorische Anforderungen und die Herausforderungen der Digitalisierung belasten weiterhin den Bankensektor. Dennoch haben die vier Sparkassen im Hochsauerlandkreis das zurückliegende Geschäftsjahr mit neuen Rekordergebnissen abgeschlossen. Die Bilanzsumme liegt mit 3,77 Milliarden Euro (+ 3,6%) abermals deutlich über dem Vorjahr. Die Kundeneinlagen stiegen auf rund 2,76 Milliarden Euro (+ 6%). Die Gesamtausleihen der Institute an Wirtschaft und Privatkunden kletterten auf 2,8 Milliarden (+ 2%).
Die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrer finanziellen Situation hat den höchsten Stand seit über 15 Jahren erreicht, so das Finanzbarometer des Deutschen Sparkassenverbandes. Diese Haltung spiegelt sich auch in den Erfolgskennzahlen der Sparkassen im Hochsauerlandkreis wider. Die vier Institute haben ihren Vorsprung als Gelddienstleister Nummer Eins in der Region weiter ausgebaut. Hohes Vertrauen und Kundennähe sind die Basis dieser Entwicklung.
Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung und sich verändernden Kundenverhaltens bedarf die Definition der Kundennähe allerdings einer neuen Deutung. „Immer mehr Menschen nutzen unsere Onlineservices“, erklärt Norbert Runde, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Arnsberg-Sundern. Diesen Bedürfnissen gelte es, weiter entgegen zu kommen. Dennoch haben die Sparkassen im Hochsauerlandkreis mit 64 Geschäftsstellen und 91 Geldautomaten ihre Präsenz in den Orten aufrechterhalten.
Der persönliche Kundenkontakt ist für die Sparkassen ein wichtiges Merkmal, sich gegenüber den Konkurrenzbanken zu positionieren. Diesen Kontakt pflegen im gesamten Geschäftsgebiet 684 Mitarbeiter, darunter 41 Auszubildende.
Privatkredite
Während der Bundestrend ein eher zurückhaltendes Konsumverhalten bilanziert, belegt die Entwicklung für die Sparkassen im Hochsauerlandkreis eine gestiegene Nachfrage nach Konsumkrediten. Mit 71 Millionen Euro Kreditvolumen bewilligten die Institute im zurückliegenden Geschäftsjahr 22,3 Prozent mehr als 2017.
Steigende Nachfrage nach Konsumkrediten ist ein zuverlässiges Indiz für eine gute wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte. Unterstützt durch niedrige Zinsen wuchs der Wunsch nach Anschaffungen. „Dabei wenden sie sich bevorzugt an die Sparkassen. Sie sind der größte Kreditgeber der Region“, betont Peter Vogt, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Schmallenberg.
Rund 1/3 der 30 bis 50-jährigen plant laut Finanzbarometer des Deutschen Sparkassenverbands einen Immobilienerwerb. Auch im Sauerland ist der Bau oder Kauf eines Eigenheims eine bevorzugte Form der Zukunftssicherung und Altersvorsorge. Für den privaten Wohnungsbau bewilligten die Sparkassen im vorigen Jahr 158,9 Millionen Euro. Das macht eine Steigerung von 7,2 Millionen Euro aus. Der private Konsum sei eine Stütze der Konjunktur und solle weiter expandieren, meldet auch der Konjunkturindikator Westfalen-Lippe des Sparkassenverbands.
Firmenkredite
Die Versorgung der mittelständischen Wirtschaft mit Krediten ist eine der Kernaufgaben der Sparkassen. Doch der seit fünf Jahren anhaltende Aufschwung verlor im zweiten Halbjahr etwas an Fahrt. Grund ist laut Konjunkturindikator Westfalen-Lippe die gebremste Weltkonjunktur. Den Sparkassen im Hochsauerlandkreis ist es dennoch gelungen, das bereits hohe Vergabeniveau nochmals zu steigern. Trotz hoher Kreditbestände bewilligten sie gewerbliche Darlehen in Höhe von 312,9 Millionen Euro, eine Steigerung um 7,3 Prozent. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Krediten zeugt von der guten wirtschaftlichen Lage der heimischen, mittelständischen Wirtschaft.
55 Existenzgründungen begleiteten die Sparkassen. Diese Zahl ist leicht gestiegen. Die gute Konjunktur beflügelte somit auch den Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Dadurch entstanden in der Region 211 Arbeitsplätze. „Wir kennen unsere Kunden und sind ihr zuverlässiger Finanzpartner. Damit haben wir unsere Marktposition weiter ausgebaut“, so Vogt.
Kundeneinlagen
Einlagen sammeln und als Kredite in der Region bereitstellen – dieser Aufgabe sind die Sparkassen im Hochsauerlandkreis im zurückliegenden Geschäftsjahr trotz drohender Negativzinsen an die Europäische Zentralbank (EZB) nachgekommen. Unterstützt von guter Anlageberatung legten die Kunden die Rekordsumme von mehr als 200 Millionen Euro auf die „hohe Kante“.
Die Sparkassenkunden haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Ungeachtet der Inflation suchen sie nach wie vor sichere Wertanlagen. Da viele Sauerländer den Bau oder Erwerb eines Eigenheims anstreben, ist trotz geringer Zinserträge der „gute alte“ Bausparvertrag eine gern genutzte Anlageform. Sie schlossen neue Verträge in Höhe von 82,1 Millionen Euro ab.
Die Zinspolitik der EZB schlägt sich auf das Anlageverhalten der Kunden nieder. Sie haben ihr Sparverhalten der Niedrigzinsphase angepasst. Auf der Suche nach lukrativeren Anlageformen haben die Sauerländer in den vergangenen Jahren vermehrt in Fonds investiert. Doch das schwache Börsenjahr 2018 zeigte seine Wirkung. Internationale Handelskonflikte und Konjunktursorgen ließen die Börsen in der zweiten Jahreshälfte sinken. Trotz deutlicher Kurs- und damit Werteinbrüche lagen die Fondsbestände bei den Sparkassen zum Jahresende bei 716,2 Millionen Euro und damit fast auf Vorjahresniveau.
Zwischen schleichendem Wertverlust durch Niedrigzinsen und Kurseinbrüchen an den Börsen galt es für die Anlageberater der Sparkassen, gemeinsam mit dem Kunden verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. „In solch schwierigen Situationen zeigt sich das Vertrauen, das unsere Kunden in uns setzen“, ist sich Peter Wagner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hochsauerland, sicher. Dem Börsenjahr 2019 sehen die Finanzexperten bereits wieder mit vorsichtigem Optimismus entgegen.
Spenden und Sponsoring
Die Sparkassen im Hochsauerlandkreis übernehmen in besonderem Maße gesellschaftliche Verantwortung. So unterstützen sie als Verbund wie auch jedes Institut für sich zahlreiche Veranstaltungen und Einrichtungen im Sauerland. Für soziale Initiativen, Kultur, Umweltschutz, Sport und Forschung stellten die Sparkassen im Hochsauerlandkreis im zurückliegenden Geschäftsjahr rund 1,9 Millionen Euro bereit. Damit hielten sie das hohe Vorjahresniveau.
Von den Sparkassen geförderte Veranstaltungen, wie der Sauerland Herbst, sind bundesweit bekannt und geschätzt. Der Sparkassen-Firmenlauf soll am 11. September 2019 erstmals die 2.000-Teilnehmer-Grenze überschreiten. Neu ist ein Adventure-Lauf für Kids ähnlich des Tough Mudders oder des Lake Runs. Der Sparkassen Kids-Mudder findet am 28. Juli 2019 in Kooperation mit der Sparkasse Soest/Werl am Möhnesee statt.
„Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und leisteten einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Lebensqualität in der Region“, ist sich der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Meschede, Peter Schulte, sicher. „Damit kommt die erfolgreiche Entwicklung der Sparkassen den Menschen in der Region direkt zugute.“
Ausblick
Digitale Anwendungen können das Leben einfacher, sicherer und bequemer machen. Früh schon haben die Sparkassen damit begonnen, da wo sie sinnvoll und gewünscht sind, digitale Anwendungen zu entwickeln und ihren Kunden anzubieten. Damit waren und sind sie einer der Innovationsführer in der Bankenbranche.
Zu den neuen Anwendungen gehören Überweisungen kleinerer Beträge unter Freunden in Sekundenschnelle mit der Sparkassen-App-Funktion „Kwitt“. Das Angebot an flexiblen Zahlungslösungen ergänzt der Service „Mobiles Bezahlen“. Kunden mit einem Android-Smartphone können damit bezahlen, indem sie einfach ihr Smartphone an ein dafür geeignetes Kassenterminal halten. Gleiches ist mit einer entsprechend ausgestatteten Debitkarte möglich. Seit Juli 2018 können Kunden zudem noch schneller Geld von Ihrem Konto auf ein anderes überweisen. Mit der neuen Echtzeit-Überweisung wechselt der gewünschte Betrag innerhalb weniger Sekunden den Besitzer. Die Vorteile der Echtzeit-Überweisung: Das Geld ist in Sekundenschnelle auf dem Konto des Empfängers.
Mit dem System „YES“ machen die Sparkassen den Anmeldeprozess auf Websiten einfacher und sicherer. Die Anwendung leitet den Nutzer direkt an seine Sparkasse weiter, ohne dass er sich identifizieren und seine Daten preisgeben muss. Auch das Online-Konto „yomo“ gehört zu den Sparkassen-Innovationen. Direkt auf seinem Smartphone eröffnet der Kunde ein Konto bei einer Sparkasse seiner Wahl. Das bundesweit einheitliche, besonders einfache Kontomodel ermöglicht Überweisungen von überall zu jeder Zeit.
Im Sauerland sind viele dieser Innovationen bereits angekommen. Kunden der vier HSK-Sparkassen können schon seit geraumer Zeit auf eine Vielzahl dieser digitalen Anwendungen und Services zugreifen und täglich nutzen.
„Die Digitalisierung im Sinne der Kunden ist eine große Herausforderung. Wir haben viel geschafft und sind gut aufgestellt, haben aber auch noch viel vor“, weiß Norbert Runde, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Arnsberg-Sundern.
Foto: Sparkasse
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