Elektrogeräte: Reparieren statt wegwerfen
436.548 Tonnen Elektroschrott haben die Deutschen im Jahr 2020 produziert – und daran hat wohl jeder von uns das ein oder andere Kilo beigetragen. Dabei lassen sich viele Geräte reparieren und so die Nutzungsdauer verlängern.
Das Kinder-Elektrospielzeug streikt, das Handy-Display hat einen Sprung oder der Staubsauger arbeitet nicht mehr effektiv: Die meisten Gebrauchsgegenstände sind früher oder später defekt. Häufig bekommen Verbraucher zu hören, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Aber stimmt das wirklich?
Nachhaltig konsumieren – auch bei Elektrogeräten
Besonders in den Bereichen Lebensmittel und Kleidung folgen immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen dem Trend der Nachhaltigkeit. Anders sieht es im Umgang mit Elektrogeräten aus: Diese werden im Fall eines Defekts oft entsorgt und landen auf dem Schrott.
5 Tipps, wie Sie auch beim Thema „Elektrogeräte“ nachhaltig handeln können:
- Prüfen Sie zuerst, ob eventuell noch ein Gewährleistungsschutz besteht.
- Schauen Sie sich die Energieeffizienz an: Ist diese sowieso miserabel, kann es sich hinsichtlich des Verbrauchs tatsächlich lohnen, ein neues Gerät anzuschaffen.
- Sie möchten das Gerät selbst wieder in Gang bringen? Für viele Produkte gibt es Reparaturanleitungen im Internet.
- Trauen Sie sich eine Reparatur nicht selbst zu, bekommen Sie Hilfe in Reparatur-Cafés. Initiativen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
- Einfache Reparaturen können Sie oft selbst oder zusammen mit einem Reparatur-Café ausführen – komplizierte und damit oft teure eher vom Fachmann. Informieren Sie sich gut, ob sich in diesen Fällen eine Reparatur lohnt und vergleichen Sie die Kosten im Vorfeld.
Schon vor dem Kauf informieren, ob man ein Gerät reparieren kann
Besonders billige Produkte sind oft schlechter verarbeitet, gehen daher leichter kaputt und man bekommt schlechter Ersatzteile. Die Testberichte der Stiftung Warentest und das Umweltzeichen „Blauer Engel“ sind auch ein gute Hinweise darauf, wie lange Geräte ihren Dienst erfüllen und ob sie gut zu reparieren sind.
Altgeräte umweltschonend entsorgen
Falls trotz aller Bemühungen eine Reparatur nicht mehr möglich ist, können Sie Ihr Altgerät zumindest nachhaltig entsorgen. Da in Elektrogeräten viele wiederverwertbare Ressourcen, aber auch umweltschädliche, schwer abbaubare Stoffe verbaut sind, sind Sie dazu sogar gemäß Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) verpflichtet. Also: Zurück zum Elektrohändler, der die Geräte unter Bedingungen (etwa aufgrund seiner Ladengröße) zurücknehmen muss, oder zum Wertstoffhof. Hier erfolgt eine korrekte Entsorgung. Eine gute Übersicht zur Rücknahme und Entsorgung sowie ab wann ein Händler auch fremde Elektrogeräte entsorgen muss, erhalten Sie bei der Stiftung Warentest.
Foto: DSV
Es ist alarmierend zu hören, dass die Deutschen im Jahr 2020 über 436.548 Tonnen Elektroschrott produziert haben, doch jeder von uns kann dazu beitragen, dieses Problem anzugehen, indem wir die Reparatur von Elektrogeräten in Betracht ziehen. Häufig wird uns gesagt, dass eine Reparatur nicht mehr lohnenswert ist, wenn ein Gerät defekt ist, aber mit den richtigen Schritten und Ressourcen können viele Geräte wieder instand gesetzt werden, was zu einer längeren Nutzungsdauer führt. Durch nachhaltiges Handeln, sei es durch Reparaturen, die Nutzung effizienter Geräte oder die umweltgerechte Entsorgung von Altgeräten, können wir alle einen positiven Beitrag leisten, um Elektroschrott zu reduzieren und die Umwelt zu schonen.